Carboxi Therapie

Der Begriff Carboxytherapie beschreibt die Therapie mit medizinischen CO2–Injektionen in und unter die Haut. Das medizinische Kohlendioxid breitet sich im Gewebe aus und entfaltet dort seine Wirkung.

Kleine Kapillaren werden weit gestellt. Es kommt zu einer massiven Mehrversorgung mit Sauerstoff. Zudem wird die Neubildung von kleinsten Blutgefässen und neuem Bindegewebe erreicht.

Bei der ästhetisch–medizinischen Anwendung spielt auch der fettauflösende Effekt eine Rolle. Zum einen werden Fettzellen durch direkte mechanische Einflüsse zerstört. Durch die verbesserte Durchblutung wird das eingelagerte Fett schneller abgebaut, durch das erhöhte Sauerstoffangebot (Bohreffekt) werden die anfallenden Fettsäuren schneller oxidiert. Als Endresultat zeigen sich im Gewebebild weniger Fettzellen und ein festeres subkutanes Bindegewebe.

Anwendungsmöglichkeiten

Schmerztherapie

Spannungskopfschmerz, Migräne, Schmerzen des Bewegungsapparates, Tennisarm, Gelenkschmerzen

HNO

Tinnitus, Schwindel

Angiologie (Gefäßmedizin)

Periphere Durchblutungsstörung, Venenprobleme

Dermatologie

Narbenbehandlung, Psoriasis, Varizen, Schwangerschaftsstreifen

Ästhetische Medizin

•  Faltentherapie
•  CO2–Lifting
•  Cellulitebehandlung
•  Fettfehlverteilung (auch in Kombination mit Mesotherapie und Lipolyse)
•  Rejuvenation (auch Hände, Hals und Decoltée)

Gynäkologie

•  Blasenprobleme
•  Pruritus

Eine Therapie mit Geschichte

Die Anwendung dieses Therapie-Verfahrens hat Geschichte. Bereits im letzten Jahrhundert wurde in Frankreich und in den westböhmischen Thermalbädern Marienbad und Karlsbad Kohlensäure aus den Thermalquellen für Injektionen genutzt.

In den Neunziger Jahren wurde das Verfahren in Italien weiterentwickelt und Applikations-Techniken für die ästhetische Medizin eingeführt. Man nutzte dabei den gefäßerweiternden und lipolytischen Effekt zur Behandlung der Cellulite und zur Auflösung kleiner Fettpölsterchen. Faltentherapie und CO2-Lifting kamen hinzu. Die Therapieform schwappt gerade nach Amerika und findet dort massenhaften Einsatz als Ersatz für Filler.

In Südafrika findet sich ein weiteres Zentrum der Carboxytherapie. Behandlung von chronischen Scheidenentzündungen, Blasenentzündungen und Blasensenkungen mit der daraus folgenden Harninkontinenz sind dort Forschungsschwerpunkt. In Europa gilt die Universität von Siena als Zentrum der Carbossiterapia-Forschung. In Deutschland hat sich im Rahmen der Mesotherapie ein Arbeitskreis "Carboxytherapie" gebildet.

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